13. April 2013

Etwas mehr als eine Woche ist vorbei

Sowohl im der Geschichte, als auch im realen Leben.
Vor kurzem las ich einen Artikel im englischsprachigen Magazin Gamasutra zu den speziellen Punkten, die man bei Spielen für Kinder beachten sollte. Ein Abschnitt stach für mich da hervor, in dem beschrieben wurde, wie man beim erzählen einer Geschichte immer Raum für die Fantasie lassen sollte, da Kinder geborene Geschichtenerzähler sind, und eine Geschichte nicht nur gleichzeitig erfahren, sondern selbst ausschmücken und ausbauen wollen. Interessanterweise scheint der Mensch, um so älter, desto mehr realistisch und bis ins kleinste Detail beschriebene Geschichten erzählen will. Science Fiction und Fantasy, so stiefmüttlerlich behandelt, das man nicht einmal deutsche Kategoriebegriffe hat werden eher pubertierenden Jugendlichen zugerechnet, und bevor Herr der Ringe auf die Leinwand kam, hatte das Genre dort keine Chance.

Nun, ich scheine da etwas zurückgeblieben, denn für mich stellt es einen erheblichen Mehrwert dar, mir diese Persönlichkeiten und Dialoge für meine Gnome einfallen zu lassen und hier zu erzählen. Vielleicht ist es auch das, was das typische Bild von "Nerds" und "Geeks" heute ausmacht, die Beschäftigung mit Medien, die viel Raum für die eigene Fantasie zulassen. Jedenfalls war das engere Verhältnis, das man zu seinen Gnomen hat, im Gegensatz, zum Beispiel zu den Bewohnern einer Insel in Tropico, über die man eigentlich mehr erfahren kann als über die Gnome in Gnomoria, ein viel unpersönlicheres Verhältnis, da man weniger mit dem Individuum zu tun hat. Ich weis noch, wie ich das Treiben auf meiner Insel mal auf Augenhöhe betrachtete, und dann bei einem vorbeilaufendem Kind auf die Profilkarte klickte. Und Erfuhr, dass sie gerade erst ihre Mutter verloren hatte, und wie sehr sie das schmerzt. Das gibt Meldungen wie: "Vergangenes Jahr starben 6 Bewohner aufgrund schlechter medizinischer Versorgung" eine ganz andere Bedeutung. Viele der erzählten Geschichten sind übrigens mehr vom Spiel inspiriert, als manch einer glauben könnte. So war Dacches am zweiten Tag tatsächlich schlecht gelaunt und auf der Frage weshalb, kam ich zu dem Ergebnis, das Gnome sich ohne Arbeit im Spiel nicht wohl fühlen. Als Engle in der Schlucht verschwand? Da geriet nicht Dacches in Panik sondern ich, und so stimmt die erzählte Geschichte fast mit der Realität überein.

Aber das Spiel mit der Erzählung hier zu verbinden hat nicht nur erfreuliche Nebenwirkungen. Ich habe eigentlich schon gut eine Woche gar nicht mehr gespielt. Ein Tag im Spiel ist, obwohl ich immer wieder Screenshots und Notizen mache, schnell rum, und so bin ich schon beim 5. Tag des Frühlings, und je weiter ich mich vom eigentlichen Spiel entferne, desto schwieriger wird es auch, die Geschichte dann noch im richtigen Zusammenhang und motiviert zu schreiben. Ich werde wohl bald eine weitere Welt generieren und dann parallel zu dieser Spielen. Das kann ich dann vieleicht sogar auf einem anderen Rechner machen. Ich habe aus beruflichen Gründen seit kurzem einem Mac Mini und bastelte, ganz Nerd über mehrere Stunden und mit viel Geduld, das OS X so zurecht, dass ich das Windows Spiel Gnomoria darauf spielen kann.

The things I do for love...

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